O Jesu Christ, mein's Lebens Licht

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Melodie - Nürnbergisches Gesangbuch, 1676; Seq. bei Richard Jordan
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Martin Behme, 1610; englischer Text

O Jesu Christ, mein's Lebens Licht,
Mein Hort, mein Trost, mein' Zuversicht,
Auf Erden bin ich nur ein Gast,
Und drückt mich sehr der Sünden Last.

2. Ich hab' vor mir ein' schwere Reis'
Zu dir in's Himmels Paradeis;
Das ist mein rechtes Vaterland,
Darauf du hast dein Blut gewandt.

3. Zur Reis' ist mir mein Herz sehr matt,
Der Leib gar wenig Kräfte hat;
Allein mein' Seele schreit in mir:
Herr, hol mich heim, nimm mich zu dir!

4. Drum stärk mich durch das Leiden dein
In meiner letzten Todespein;
Dein Blutschweiß mich tröst' und equick',
Mach' mich frei durch dein' Band' und Strick'!

5. Dein Backenstreich und Ruten frisch
Der Sünden Striemen mir abwisch,
Dein Hohn und Spott, dein Dornenkron
Laß sein mein Ehre, Freud, und Wonn.

6. Dein Durst und Gallentrank mich lab,
Wenn ich sonst keine Stärkung hab;
Dein Angstgeschrei komm mir zu gut,
Bewahr mich vor der Höllen Glut.

7. Wenn mein Mund nicht kann reden frei,
Dein Geist in meinem Herzen schrei;
Hilf, daß mein Seel den Himmel findt,
Wenn meine Augen werden blind.

8. Dein letztes Wort laß sein mein Licht,
Wenn mir der Tod das Herz zerbricht;
Behüte mich vor Ungebärd',
Wenn ich mein Haupt nun neigen werd'!

9. Dein Kreuz laß sein mein Wanderstab,
Mein Ruh und Rast dein heilges Grab,
Die reinen Grabetücher dein
Laß meinen Sterbekittel sein.

10. Laß mich durch deine Nägelmal'
Erblicken die Genadenwahl;
Durch deine aufgespaltne Seit'
Mein' arme Seele heimgeleit!

11. Auf deinen Abschied, Herr, ich trau',
Darauf mein' letzte Heimfahrt bau';
Tu mir die Himmelstür weit auf,
Wenn ich beschließ' mein's Lebens Lauf

12. Am Jüngsten Tag erweck mein'n Leib,
Hilf, daß ich dir zur Rechten bleib',
Daß mich nicht treffe dein Gericht,
Welch's das erschrecklich' Urteil spricht.

13. Alsdann mein'n Leib erneure ganz,
Daß er leucht' wie der Sonne Glanz
Und ähnlich sei dein'm klaren Leib,
Auch gleich den lieben Engeln bleib'.

14. Wie werd' ich dann so fröhlich sein,
Werd' singen mit den Engelein
Und mit der Auserwählten Schar
Ewig schauen dein Antlitz klar.

5a (nicht bei Behme geschrieben)
Die heiligen fünf Wunden dein
Laß mir rechte Felslocher sein,
Darein ich flieh' als eine Taub',
Daß mich der höllisch' Weih nicht raub'.

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