Cupido und die Magd

Tausend Sapperlot,
Ich mein gar, mein Jackerl brennt,
G'schosse bin i auch,
An irgend einem End,
Ich schmeck schon a Rauch!

In Scherz und Liebeslust
Schieß ich nach deiner Brust.

Schau, der Narr is g'scheid,
Schießt mer dann uff die Leut
So grad für Gespaß,
Daß Gott erbärmel!
Schieß mer brav in Ermel,
Do triffst mi nit uff die Nas.

Mägdlein treib du kein Spott,
Ich bin der Liebesgott,
Der nach deinem Herzen tracht',
Mich nit veracht,
Sonst brauch ich mein Gewalt,
Du wirst's erfahren bald,
Daß ich auch jedermann
Bezwingen kann,
Mit meinen Pfeilen spitz.

Was schert mich dein Bolz,
Schieß dir im Holz
Kleine Vögle z'sammen,
Erdbeer oder Schwammen,
Dir zum Futter such.

Ich hab Speiß und Früchten gnug,
Dich nur zu lieben such.

Ey du kleiner Diab!
Was verstehst du von der Liab,
Bischt hintern Ohren
Noch nit trucke woren,
Machst noch in die Wiegen.

Sollst mirs nur probieren,
Ich will dirs Fleisch kuriren,
Will dir dein Spiegellein
Mit Ruthen kehren rein.

Niemand mich fangen kann,
Weil ich hab Flügel an.

So kannst Zauberey,
Fliegst in Lüften frey,
Wie ein geropte Gans?
Du Spatzenhirn.

Du stolze Bauerndirn!
Läßt gar kein Lust verspürn
Vor meinen betrübten Sinn,
So geh nur hin,
Nimm nur den Veit,
Gieb acht, daß dichs nit reut,
Wenn du suchst in Müh und Noth
Dein Stücklein Brod.
Mußt Dreschen, Butterrühren,
Mußt Gras und Mist ausführen.

Dreschen ist meine Freud,
Mistführen thut der Veit,
Wenn dann die Sennrin kommt,
Hat er die Spielleut g'holt,
Führt mich zum Bier.

So bleib beim Bauergesind,
Bauernmensch du bist blind.

Ich sieh wohl gnu für mi,
Schau nur du für di,
Sag ders mit eim Wort
Scher di wieder fort,
S'iß nix mit mi.