Berglied |
Friedrich von Schiller, 1804
Am Abgrund leitet der schwindlichte Steg, Er führt zwischen Leben und Sterben, Es sperren die Riesen den einsamen Weg Und drohen dir ewig Verderben, Und willst du die schlafende Löwin nicht wecken, So wandle still durch die Straße der Schrecken.
2. Es schwebt eine Brücke, hoch über den Rand
3. Es öffnet sich schwarz ein schauriges Tor, | 4. Vier Ströme brausen hinab in das Feld, Ihr Quell, der ist ewig verborgen, Sie fließen nach allen vier Straßen der Welt, Nach Abend, Nord, Mittag und Morgen, Und wie die Mutter sie rauschend geboren, Fort fliehn sie und bleiben sich ewig verloren.
5. Zwei Zinken ragen ins Blaue der Luft,
6. Es sitzt die Königin hoch und klar |