Auf, auf! ihr Brüder und seyd stark!
Der Abschiedstag ist da,
Schwer liegt er auf der Seele, schwer!
Wir sollen über Land und Meer,
|: Ins heiße Afrika. :|
2. Ein dichter Kreis von Lieben steht,
O, Brüder! um uns her.
Uns knüpft so manches theure Band,
An unser teutsches Vaterland,
|: Drum fällt der Abschied schwer. :|
3. Dem bieten graue Eltern noch,
Zum letztenmal die Hand,
Den kosen Bruder, Schwester, Freund,
Und alles schweigt, und alles weint,
|: Todtblaß von uns gewandt. :|
4. Und wie ein Geist schlingt um den Hals,
Das Liebchen sich herum,
Willst mich verlassen liebes Herz,
Auf ewig, und der bittre Schmerz,
|: Machts arme Liebchen stumm. :|
5. Ist hart! Drum wirble du Tambur,
Den Generalmarsch drein;
Der Abschied macht uns sonst zu weich!
Wir weinen kleinen Kindern gleich,
|: Es muß geschieden seyn. :|
6. Lebt wohl! Ihr Freunde, sehn wir uns
Vielleicht zum leztenmal,
So denkt: Nicht für die kurze Zeit;
Freundschaft ist für die Ewigkeit,
|: Und Gott ist überall. :|
| 7. An Teutschlands Grenzen füllen wir
Mit Erden unsere Hand,
Und küssen sie, das sey der Dank
Für deine Pflege, Speiß und Trank,
|: Du liebes Vaterland. :|
8. Wann denn des Meeres Woge sich,
An unserm Schiff zerbricht,
So segeln wir gelassen fort,
Dann Gott ist hier, und Gott ist dort,
|: Und der verläst uns nicht. :|
9. Und ha, wenn sich der Tafelberg,
Aus blauen Düften hebt,
So strecken wir empor die Hand,
Und jauchzen: Land, ihr Brüder, Land!
|: Daß unser Schiff erbebt. :|
10. Und wenn Soldat und Offizier,
Gesund ans Ufer springt,
Denn jubeln wir: Hurra! Hurra!
Nun sind wir ja in Afrika,
|: Und alles dankt und singt. :|
11. Wir leben drauf in fernem Land,
Als Teutsche brav und gut:
Und sagen soll man weit und breit,
Die Teutschen sind doch brave Leut:
|: Sie haben Geist und Muth. :|
12. Und trinken auf dem Hoffnungs-Kap,
Wir seinen Götter-Wein!
So denken wir von Sehnsucht weich,
Ihr fernen Freunde, dann an euch:
|: Und Thränen fließen drein. :|
|