Der Mensch hat nichts so eigen |
Simon Dach, 1605-1659
Der Mensch hat nichts so eigen, So wohl steht ihm nichts an, Als daß er Treu erzeigen Und Freundschaft halten kann. Wann er mit seinesgleichen Soll treten in ein Band, Verspricht sich, nicht zu weichen Mit Herzen Mund und Hand. | 2. Gott stehet mir vor allen, Die meine Seele liebt, Dann soll mir auch gefallen, Der herzlich mir sich gibt. Mit diesen Bundsgesellen Verlach ich Pein und Not, Geh' auf den Grund der Höllen Und breche durch den Tod. | 3. Ich hab, ich habe Herzen, So treu, wie sich's gebührt, Die Heuchelei und Scherzen Nie wissentlich berührt. Ich bin auch ihnen wieder Von Grund der Seele hold, Ich lieb euch mehr, ihr Brüder, Als alles Erdengold. |