Des Sultans Töchterlein und der Meister der Blumen |
aus des Knaben Wunderhorn, I. Band; altes fliegendes Blatt aus Köln
Der Sultan hatt' ein Töchterlein, Die war früh aufgestanden, Wohl um zu pflücken die Blümelein In ihres Vaters Garten.
2. Da sie die schönen Blümelein
3. Er muß ein großer Meister seyn,
4. Ich hab' ihn tief im Herzen lieb,
5. Da kam zu ihr um Mitternacht
6. Und schnell die Magd ihr Bettlein ließ,
7. Sie öffnet ihm voll Freudigkeit, | 8. Woher, woher, o Jüngling schön? In meines Vaters Reichen Mag keiner dir zu Seite gehn, Sich keiner dir vergleichen.
9. Viel schöne Magd, du dachtest mein,
10. O Herr, o Herr, wie weit, wie weit
11. Mein Garten liegt in Ewigkeit
12. Da nahm er von dem Finger sein
13. Und da sie ihm die Liebe bot,
14. Mein Herz, das ist um dich so roth, |
15. Mein Vater ruft, nun schürz dich Braut, Ich hab dich längst erfochten. Sie hat auf Jesus Lieb vertraut, Ihr Kränzlein war geflochten. |