Die ihr des unermeßlichen Weltalls |
Franz Heinrich Ziegenhagen
Die ihr des unermeßlichen Weltalls Schöpfer ehrt, Jehova nennt ihn, oder Gott nennt Fu ihn, oder Brahma, hört! Hört Worte aus der Posaune des Allherrschers! Laut tönt durch Erden, Monde, Sonnen ihr ewger Schall, Hört Menschen, hört, Menschen, sie auch ihr! Liebt mich in meinen Werken, Liebt Ordnung, Ebenmaß und Einklang! Liebt euch, liebt euch, euch selbst und eure Brüder, Liebt euch selbst und eure Brüder! Körperkraft und Schönheit sei eure Zier, Verstandeshelle euer Adel! Reicht euch der ewgen Freundschaft Bruderhand, Die nur ein Wahn, nie Wahrheit euch so lang entzog! Zerbrechet dieses Wahnes Bande, Zerreißet dieses Vorurteiles Schleier, Enthüllt euch vom Gewand, Das Menschheit in Sektiererei verkleidet! Zu Sicheln schmiedet um das Eisen, Das Menschen-, das Bruderblut bisher vergoß! Zersprenget Felsen mit dem schwarzen Staube, Der mordend Blei ins Bruderherz oft schnellte! Wähnt nicht, daß wahres Unglück sei auf meiner Erde! Belehrung ist es nur, die wohltut, Wenn sie euch zu bessern Taten spornt, Die Menschen, ihr in Unglück wandelt, Wenn töricht blind ihr rückwärts in den Stachel schlagt, Der vorwärts, vorwärts euch antreiben sollte. Seid weise nur, seid kraftvoll und seid Brüder! Dann ruht auf euch mein ganzes Wohlgefallen, Dann netzen Freudenzähren nur die Wangen, Dann werden eure Klagen Jubeltöne, Dann schaffet ihr zu Edens Tälern Wüsten, Dann lachet alles euch in der Natur, Dann ist's erreicht, des Lebens wahres Glück! |