Ei wie so töricht ist

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Ei wie so töricht ist,
Wenn mans betrachtet,
Wer einem Leineweber
Seine Arbeit verachtet,
Kein Mensch auf dieser Welt,
Der seine Arbeit nicht bestellt,
Jeder Muß sagen:
Leineweber muß mann haben.

2. Wenn ein kleins Kindlein
Zur Welt wird geboren,
Wird einem Leineweber
Seine Arbeit auserkohren:
In ein feins Windelein,
Wird es gewickelt ein,
Bänder gewebet
Man darum leget.

3. Wenn sich ein Jungfrau
Aufs schönste will ziehren,
Muß sie dem Leineweber
Seine Arbeit anziehen:
Ein feines Hemdelein,
Um und um Spitzelein,
Ein Neues Kleide
Zur Lust und Freude.

4. Kaiser und König
Und mächtige Herren
Können dem Leineweber
Seine Arbeit nicht entbehren:
Ziehen sie in das Feld,
Sind vor den Feind gestellt,
Zum Zeltaufschlagen:
Leineweber müssens' haben.

5. Als unser Heiland
Zum Leiden ist gekommen,
Hat er dem Leineweber
Seine Arbeit genommen:
In ein fein's Tüchlein
Drückt er sein Antlitz ein,
Tät sich verneigen
Der Welt zum Zeichen.

Die Melodie ist verwandt mit "Ist was so mächtig" in Valentin Rathgebers "Tafel-Confect" III, Augsburg 1737 Text und Melodie "Ei doch, wie so toll ist's" aus der Gegend von Bamberg und nach "Wann sich eine Jungfrau am schönsten will ziehren"aus Ziegelanger (Unterfranken), beides 1855 in Ditfurths "Fränkischen Volksliedern". Hier in der Fassung von Walter Hensel.

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