Schifferlied |
Aus der Provence
Es löscht das Meer die Sonne aus, Kühlendes Mondlicht ist erwacht, Der gold'ne Adler läßt sein Haus Müde dem Silberschwan der Nacht. Flüsternd am Kahne glitzt der Brandung Lauf, Leise der Wind die Saiten rührt, Die Liebe zieht ihr Segel auf, Sehnsucht das Ruder sicher führt. | 2. Nun ruh' an meinem Herzen still, Sicher auf schwanker Wellen Flur, Ein Schlummerlied dir singen will Rauschend die wogende Natur. Küßend der Welle Nacken streift der Wind, Liebchen, so laß die Wange mir, Und träume, daß dein Schifflein lind Ich durch das ganze Leben führ'. |
3. Wie wiegt sich sanft der leichte Kahn, Liebchen, mit deiner süßen Last, Als Muschel zieht er seine Bahn, Die einer Perle Kleinod faßt. Ach, daß mein Arm die traute Schale war', Die dich umschloße allezeit! Mit meinem Ruder spielt das Meer, Liebchen, mein Arm ist dir bereit. |