Herr von Falkenstein |
aus Des Knaben Wunderhorn, I. Band
Es reit der Herr von Falkenstein, Wohl über ein' breite Haide. Was sieht er an dem Wege stehn? Ein Mädel mit weissem Kleide.
2. Wohin, wohinaus du schöne Magd?
3. Mit euch heimreisen, das thu' ich nicht,
4. Seyd ihr der Herr von Falkenstein,
5. Den Gefangnen mein, den geb ich dir nicht, | 6. Steht zu Falkenstein ein tiefer Thurn, Wohl zwischen zwei hohen Mauren, So will ich an den Mauren stehn, Und will ihm helfen trauren.
7. Sie ging den Thurm wohl um und wieder um:
8. Sie ging den Thurm wohl um und wieder um,
9. Ei dürft ich scharfe Messer tragen,
10. Mit einer Jungfrau fecht ich nicht, |
11. Wohl aus dem Lande, da zieh ich nicht, Hab niemand was gestohlen: Und wenn ich was hab liegen lahn, So darf ichs wieder holen. |