Es wollt ein Schneider wandern,
Am Montag in der Fruh,
Begegnet ihm der Teufel,
Hat weder Strümpf noch Schuh':
He, he, du Schneiderg'sell,
Du mußt mit mir in die Höll,
Du mußt uns Teufel kleiden,
Es gehe wie es wöll.
2. Sobald der Schneider in die Höll kam,
Nahm er seinen Ehlenstab,
Er schlug den Teuflen Buckel voll,
Die Hölle auf und ab:
He, he, du Schneidergesell,
Mußt wieder aus der Höll,
Wir brauchen nicht zu messen;
Es gehe wie es wöll.
3. Nachdem er all gemessen hat,
Nahm er seine lange Scheer
Und stuzt den Teuflen d' Schwänzlein ab
Sie hüpfen hin und her.
He, he du Schneiderg'sell,
Pack dich nur aus der Höll,
Wir brauchen nicht das Stuzen,
Es gehe wie es wöll.
4. Da zog er's Bügeleisen raus,
Und warf es in das Feuer,
Er streicht den Teuflen die Falten aus,
Sie schrieen ungeheuer:
He, he du Schneiderg'sell,
Geh du nur aus der Höll,
Wir brauchen nicht zu bügeln,
Es gehe wie es wöll.
5. Er nahm den Pfriemen aus dem Sack,
Und stach sie in die Köpf,
Er sagt, halt still, ich bin schon da,
So sezt man bei uns Knöpf:
He, he, du Schneiderg'sell,
Geh einmal aus der Höll,
Wir brauchen nicht zu kleiden,
Es geh nun wie es wöll.
6. Drauf nahm er Nadl und Fingerhut,
Und fängt zu stechen an,
Er flickt den Teufeln die Naslöcher zu.
So eng er immer kan:
He, he, du Schneidergesell,
Pack dich nur aus der Höll,
Wir können nimmer riechen,
Es geh nun wie es wöll.
7. Darauf fängt er zu schneiden an,
Das Ding hat ziemlich brennt,
Er hat den Teuflen mit Gewalt
Die Ohrlappen aufgetrennt:
He, he, du Schneiderg'sell,
Marschir nur aus der Höll,
Sonst brauchen wir den Bader,
Es geh nun wie es wöll.
8. Nach diesem kam der Lucifer,
Und sagt: es ist ein Graus,
Kein Teufel hat kein Schwänzerl mehr,
Jagt ihn zur Höll hinaus:
He, he, du Schneiderg'sell,
Pack dich nur aus der Höll,
Wir brauchen keine Kleider,
Es geh nun wie es wöll.
9. Nachdem er nun hat aufgepackt,
Da war ihm erst recht wohl,
Er hüpft und springet unverzagt,
Lacht sich den Buckel voll,
Ging eilends aus der Höll,
Und blieb ein Schneiderg'sell;
Drum holt der Teufel kein Schneider mehr,
Er stehl so viel er wöll.
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Es wollt ein Schneider wandern
Am Montag in der Fruh;
Begegnet ihm der Teufel,
Hat weder Strümpf noch Schuh:
Hehe, du Schneiderg'sell,
Du mußt mit mir in d'Höll,
Du mußt uns Teufel kleiden,
Es gehe wie es wöll!
2. Sobald er d'Höll 'neinkam,
Nahm er sein Ellenstab,
Er schlug den Teufeln die Buckel voll,
Die Höll wohl auf und ab.
Hehe, du schneiderg'sell,
Mußt wieder aus der Höll!
Wir brauchen nicht das Messen,
Es gehe, wie es wöll!
3. Nachdem er all' gemessen hatt',
Nahm er sein' lange Scher'
Und stutzt den Teufeln die Schwänze ab;
Sie hupften hin und her.
Hehe, du Schneiderg'sell,
Pack dich nur aus der Höll,
Wir brauchen nicht das Stutzen,
Es gehe, wie es wöll!
4. Da zog er's Bügeleisen raus
Und warf's ins Höllenfeuer;
Er strich den Teufeln die Falten aus,
Sie schrien ungeheuer.
Hehe, du Schneiderg'sell,
Geh du nur aus der Höll,
Wir brauchen nicht das Bügeln,
Es gehet, wie es wöll!
5. Drauf nahm er Nadel und Fingerhut
Und fing zu stechen an.
Er näht den Teufeln die Nasen zu,
So eng er immer kann.
Hehe, du Schneiderg'sell,
Scher dich nur aus der Höll,
Wir können nicht mehr schnaufen,
Es gehe, wie es wöll!
6. Darauf fängt er zu schneiden an,
Das Ding hat ziemlich brennt,
Er hat den Teufeln mit Gewalt
Die Ohren abgetrennt.
Hehe, du Schneiderg'sell,
Marschier nur aus der Höll,
Sonst brauchen wir den Bader,
Es geh nun, wie es wöll!
7. Und darauf kam der Luzifer
Und sagt: Es ist ein Graus!
Kein Teufel hat kein Wedel mehr,
Jagt ihn zur Höll hinaus!
Hehe, du Schneiderg'sell,
Pack dich nur aus der Höll,
Wir brauchen keine Kleider,
Es geh halt, wie es wöll!
8. Nachdem er nun hat aufgepackt,
Da ward ihm erst recht wohl.
Er hüpft und springet unverzagt,
Lacht sich den Buckel voll;
Ging eilends aus der Höll
Und blieb ein Schneiderg'sell.
Drum holt der Teufel kein' Schneider mehr,
Er stehl, so viel er wöll.
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