Ihr Brüder, wenn ich nicht mehr trinke |
Aus dem 18. Jahrhundert
Ihr Brüder, wenn ich nicht mehr trinke Und matt von Gicht und Podagra Hin auf das Krankenlager sinke, So wißt, es ist mein Ende nah. Sterb ich nun heute oder morgen, So ist mein Testament gemacht; |: Für das Begräbnis müßt ihr sorgen, Doch ohne Glanz und ohne Pracht. :| | 2. Beim Sarge laßt es nur bewenden, Doch legt mich in ein rhein'sches Faß, Statt einer Lilie in den Händen Reicht mir ein volles Deckelglas! Im Keller sollt ihr mich begraben, Wo ich so manches Faß geleert; |: Den Kopf muß ich beim Zapfen haben, Die Füße nach der Wand gekehrt. :| |
3. Und wollt ihr mich zum Grab geleiten, So folget alle Mann für Mann; Um Gottes willen, laßt das Läuten, Stoßt kräftig mit den Gläsern an! Auf meinen Grabstein setzt die Worte: Er ward geboren, wuchs und trank, |: Jetzt ruht er hier an diesem Orte, Wo er gezecht sein Leben lang. :| |