Im kühlen Keller sitz ich hier |
Karl Müchler
Im kühlen Keller sitz' ich hier Bei einem Faß voll Reben, Bin frohen Muts und lasse mir Vom allerbesten geben. Der Küfer zieht den Heber vor, Gehorsam meinem Winke, Reicht mir das Glas, ich halt's empor Und trinke, trinke, trinke. | 2. Mich plagt der Dämon, Durst genannt; Und um ihn zu verscheuchen, Nehm' ich mein Römerglas* zur Hand Und laß mir Rheinwein reichen. Die ganze Welt erscheint mir nun In rosenroter Schminke, Ich könnte niemand Leides tun Und trinke, trinke, trinke. |
3. Allein mein Durst vermehrt sich nur Bei jedem frischen Becher, Das ist die leidige Natur Der echten Rheinweinzecher; Doch tröst ich mich, wenn ich zuletzt Vom Faß zu Boden sinke, Ich habe keine Pflicht verletzt, Ich trinke, trinke, trinke. |