Köln am Rhein, du schönes Städtchen,
Ja Köln am Rhein, du schöne Stadt.
|: Und darinnen mußt' ich lassen
Meinen Herzallerliebsten, schönsten Schatz. :|
2. Schatz, ach Schatz, du tust mich kränken
Vieltausendmal in einer Stund,
|: Willst du mir die Freiheit schenken,
Bei dir zu sein eine halbe Stund? :|
3. Diese Freiheit sollst du haben,
Bei mir zu sein eine halbe Stund,
|: Wenn du mir versprichst treu zu bleiben
Bis auf die aller-allerletzte Stund. :|
4. Ja getreu will ich dir bleiben
Bis auf die allerletzte Stund,
|: Und dann nehm ich dich zum Weibe
Und küße dei- ja deinen Rosenmund. :|
5. Droben am Himmel stehn zwei Sterne,
Die leuchten heller als der Mond,
|: Der eine leucht in mein Schlafzimmer,
Der andre leucht mei'm Schatz nach Haus. :|
6. Rosmarin und Lorbeerblätter,
Die geben ei- ja einen schönen Strauß
|: Und ein Mädchen von achzehn Jahren,
Das gibt ja ei- ja eine schöne Braut. :|
| Köln am Rhein du schönes Städtchen,
Köln am Rhein du schöne Stadt,
Und darinnen eine Festung,
Die so hohe Mauern hat,
|: Oftmals fragten mich die Leude*,
Was darin verborgen sei
Und die Antwort darauf lauded*,
Hier sperrt man Gefangne ein. :|
2. Ich hab zuhause auch ei Plätzchen,
Das so wonnig und so warm,
Wo mein Vader* und die Mutter
Freuten sich der Kinderschar,
|: Manchmal fragten mich die Kleinen,
Wo mag denn Dein Bruder sein
Und die Mutter spricht mit Weinen
In der Festung Köln am Rhein. :|
3. Lieber Vogel fliege weiter,
Flieg vor meines Liebchens Haus,
Setz Dich nieder auf ihr Fenster,
Richt ihr meine Grüße aus,
|: Sag, daß ich sie innig liebe,
Daß zu ihr steht stets mein Sinn,
Daß ich sie im Herzen trüge,
Wenn ich auch Gefangner bin. :|
4. Es vergehen Tag und Stunden,
Wochen, Monate, ein Jahr,
Und der Kummer und die Sorgen,
Die verbleichen mir das Haar,
|: Soll ich in der Zelle sterben
In der Festung Köln am Rhein,
Pflanze dann auf meinem Grabe
Rosen und Vergißnichtmein. :|
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