Schall der Nacht |
Simplicissimi Lebenswandel. Nürnberg 1713. I. B. S. 28
aus Des Knaben Wunderhorn, I. Band
Komm Trost der Nacht, o Nachtigall! Laß deine Stimm mit Freuden-Schall Aufs lieblichste erklingen, Komm, komm, und lob den Schöpfer dein, Weil andre Vögel schlafen seyn, Und nicht mehr mögen singen; Laß dein Stimmlein Laut erschallen, denn vor allen Kannst du loben Gott im Himmel, hoch dort oben.
2. Obschon ist hin der Sonnenschein, | 3. Echo, der wilde Wiederhall, Will seyn bei diesem Freudenschall, Und läßet sich auch hören; Verweist uns alle Müdigkeit, Der wir ergeben allezeit, Lehrt uns den Schlaf bethören. Drum dein Stimmlein Laß erschallen, denn vor allen Kannst du loben Gott im Himmel, hoch dort oben.
4. Die Sterne, so am Himmel stehn, |
5. Nur her, mein liebstes Vögelein! Wir wollen nicht die faulsten seyn, Und schlafen liegen bleiben, Vielmehr bis daß die Morgenröth Erfreuet diese Wälder-Öd, In Gottes Lob vertreiben; Laß dein Stimmlein Laut erschallen, denn vor allen Kannst du loben Gott im Himmel, hoch dort oben. |