Auf dem Strom |
Ludwig Rellstab, 1799-1860
Nimm die letzten Abschiedsküsse, Und die wehenden, die Grüße, Die ich noch ans Ufer sende, Eh' Dein Fuß sich scheidend wende! Schon wird von des Stromes Wogen Rasch der Nachen fortgezogen, Doch den tränendunklen Blick Zieht die Sehnsucht stets zurück!
2. Und so trägt mich denn die Welle | 3. Sieh, wie flieht der Strand vorüber, Und wie drängt es mich hinüber, Zieht mit unnennbaren Banden, An der Hütte dort zu landen, In der Laube dort zu weilen; Doch des Stromes Wellen eilen Weiter ohne Rast und Ruh, Führen mich dem Weltmeer zu!
4. Ach, vor jener dunklen Wüste, |
5. Kann des Auges sehnend Schweifen Keine Ufer mehr ergreifen, Nun so schau' ich zu den Sternen Auf in jenen heil'gen Fernen! Ach, bei ihrem milden Scheine Nannt' ich sie zuerst die Meine; Dort vielleicht, o tröstend Glück! Dort begegn' ich ihrem Blick. |