Vogel Phönix |
Aus einem alten Buche ohne Titel
aus Des Knaben Wunderhorn, I. Band
Phönix, der edle Vogel werth, Hat seines Gleichen nicht auf Erd,
Um seinen Hals ist's goldgelb klar,
Hat auf dem Haupte eine Kron,
Er wohnt und lebet lang allein,
Die Vögel sammeln für ihn frey
Von edlem Holz wohlriechend Äst,
Dann schwingt er drüber sein Gefieder
Wenn er das Rauchwerk so gezündt,
Dann läßt er sich herab zur Gluth,
Alsdann in seiner Asche wird |
Darnach ein Vogel rein und pur, Dem vor'gen gleich in der Natur.
Christus, des Himmels Phönix rein,
Ein Adler stark, der überwand
Sein Gottheit ist die güldne Farb,
Das Purpur-Kleid er hat auch an,
Aus rechter Lieb inbrünstiglich
Und man begrub ihn ehrlich frey,
Also des Himmels Phönix lag,
Alsdann er wieder lebend wurd' |