Die Mutter muß gar seyn allein |
Martin Luther; englischer Text
aus Des Knaben Wunderhorn, I. Band
Sie ist mir lieb, die werthe Magd, Und kann ihr'r nicht vergeßen, Lob', Ehr' und Zucht von ihr man sagt, Sie hat mein Herz beseßen. Ich bin ihr hold, Und wenn ich sollt Groß Unglück han, Da liegt nichts an; Sie will mich des ergötzen Mit ihrer Lieb' und Treu an mir, Die sie zu mir will setzen, Und thun all mein Begier. | 2. Sie trägt von Gold so rein ein' Kron Da leuchten ihn zwölf Sterne, Ihr Kleid ist wie die Sonne schön Das glänzet hell und ferne, Und auf dem Mon' Ihr' Füße ston Sie ist die Braut, Dem Herrn vertraut, Ihr ist weh, und muß g'bären Ein schönes Kind, den edlen Sohn, Und aller Welt ein'n Herren, Dem sie ist unterthon. |
3. Das thut dem alten Drachen Zorn Und will das Kind verschlingen; Sein Loben ist doch ganz verlor'n, Es kann ihm nicht gelingen: Das Kind ist doch Gen Himmel hoch Genommen hin, Und läßet ihn Auf Erden fast sehr wüthen; Die Mutter muß gar fein allein, Doch will sie Gott behüten, Und der recht' Vater sein. |