Das Wappenschild |
aus Des Knaben Wunderhorn, II. Band
Stürmt, reißt und rast ihr Unglückswinde, Zeigt eure ganze Tiranney, Zerbrecht, zerschlagt so Zweig als Rinde, Und werft den Hofnungsbaum entzwey; Dies Hagelwetter Trift Stamm und Blätter, Die Wurzel bleibt, Bis Sturm und Regen Ihr Wüthen legen, Daß sie von neuem grünt und Äste treibt. | 2. Mein Herz giebt keinem Diamanten, Mein Geist der Eiche wenig nach; Wenn Erd und Himmel mich verbannten, So trotz ich doch dem Ungemach: Weicht falsche Freunde, Schlagt bittre Feinde, Mein Heldenmuth Ist nicht zu dämpfen; Drum will ich kämpfen, Und sehn was die Geduld für Wunder thut. |
3. Die Liebe schenkt aus goldnen Schaalen Mir einen Wein zur Tapferkeit, Verspricht mir guten Sold zu zahlen Und führt mich muthig in den Streit; Da will ich siegen, Hier will ich kriegen; Ein grünes Feld Dient meinem Schilde Zum Wappenbilde, Allwo ein Palmenbaum zwey Anker hebt. |