Wie schön blüht uns der Maien

Abschiedszeichen

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Melodie - nach einer Courante aus Ernst Scheeles Lautenbuch, 1619
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Links: nach Georg Forsters Frischen Teutschen Liedlein, III, Nürnberg, 1549
Rechts: aus Des Knaben Wunderhorn, I. Band

Wie schön blüht uns der Maien,
Der Sommer fährt dahin,
Mir ist ein schön Jungfräulein
Gefall'n in meinen Sinn.
Bei ihr da wär mir wohl,
Wenn ich nur an sie denke,
Mein Herz ist freudenvoll.

2. Bei ihr, da wär ich gerne,
Bei ihr, da wär mirs wohl
Sie ist ein Morgensterne,
G'fällt mir im Herzen wohl.
Sie hat ein' roten Mund,
Könnt ich sie darauf küßen,
Mein Herz würd mir gesund.

3. Wollt Gott, ich fänd im Garten,
Drei Rosen auf einem Zweig,
Ich wollte auf sie warten,
Ein Zeichen wär mirs gleich.
Das Morgenrot ist weit,
Es streut schon seine Rosen;
Ade, mein schäne Maid!

Wie schön blüht uns der Mayen,
Der Sommer fährt dahin,
Mir ist ein schön Jungfräuelein
Gefallen in meinen Sinn.
Bey ihr ja wär mir wohl,
Wann ich nur an sie denke,
Mein Herz ist freudenvoll.

2. Wenn ich des Nachts lieg schlafen,
Mein Feinslieb kommt mir für,
Wenn ich alsdann erwache,
Bey mir ich niemand spür;
Bringt meinem Herzen Pein,
Wollt Gott, ich sollt ihr dienen,
Wie möcht mir bas gesein.

3. Bey ihr da wär ich gerne,
Bey ihr da wär mirs wohl;
Sie ist mein Morgensterne
Strahlt mir ins Herz so voll.
Sie hat ein rothen Mund,
Sollt ich sie darauf küssen,
Mein Herz würd mir gesund.

4. Ich werf mit Rosenblättern
In Liebchens Fenster ein:
Ey schlafe oder wache,
Ich möchte bey dir seyn!
Das Fensterlein steht auf
Wie bey dem Vogelsteller,
Ich wag mich nicht hinauf.

5. Wollt Gott, ich fänd im Garten
Drey Rosen auf einem Zweig,
Ich wollte auf sie warten,
Ein Zeichen wär's mir gleich;
Das Morgenroth ist weit,
Es streut schon seine Rosen,
Adie meine schöne Maid.

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