Wunderanfang, herrlichs Ende,
Wo die wunderweisen Hände
Gottes führen ein und aus.
Wunderweislich ist sein Raten,
Wunderherrlich seine Thaten,
Und du sprichst: Wo wills hinaus?
2. Denke doch, es muß so gehen,
Was Gott weislich heißt geschehen,
Ihm und dir zur Herrlichkeit;
Ob der Anfang seltsam scheinet,
Ist das End doch gut gemeinet,
Friede folget nach dem Streit.
3. Gottes Weg ist in den Flüssen
Und in großen Wassergüssen,
Und du spürst nicht seinen Fuß,
So auch in dem Meer der Sorgen
Hält Gott seinen Pfad verborgen,
Daß man nach ihm suchen muß.
4. In den unerforschten Gründen,
Wo nur tiefer Schlamm zu finden,
Im Angst-, Kreuz- und Todes-meer
Sieht man oft die Christen schwimmen
Und in tiefster Not sich krümmen,
Als obs schon verloren wär.
5. Kein Besinnen kann ersinnen,
Wo man könne Hilf gewinnen,
Die Vernunst ist hier zu blind,
Ihre halbgebrochne Augen
Nicht in das Verborgne taugen,
Dem sie allzublöde sind.
| 6. Weil Gott im Verborgnen wohnet
Und sein Reich im Glauben thronet,
Da man glaubt, ob man nicht sieht,
Bleibt unnütze unser Sorgen;
Wer nicht trauen will auf morgen,
Dem auch keine Hilfe blüht.
7. Gott muß man in allen Sachen,
Weil er alles wohl kann machen,
End und Anfang geben frei,
Er wird, was er angefangen,
Lassen so ein End erlangen,
Daß es wunderherrlich sei.
8. Sehet er mit dir im Schrecken
Durch die Dornen, durch die Hecken,
Über Stock und über Stein,
Berg und Thal und Felsenklüften,
Feuer, Wasser und in Lüften
Und, was mehr kann schrecklich sein,
9. So laß dir doch nimmer grauen,
Lerne deinem Gott vertrauen,
Sei getrost und gutes Muts.
Er fürwahr es wird es führen,
Daß dus wirst am Ende spüren,
Wie er dir thut lauter Guts.
10. Du wirst an den Fingern zählen
Und nicht vor der Welt verhehlen,
Was die blinde Welt nicht kennt.
Er wird dir dein Kreuz versüßen,
Daß du wirst bekennen müssen;
Wunderanfang, herrlichs End.
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