Das Feuerbesprechen |
aus Des Knaben Wunderhorn, I. Band
Zigeuner sieben von Reitern gebracht, Gerichtet verurtheilt in einer Nacht, Sie klagen um ihre Unschuld laut, Ein Jud hätt ihnen den Kelch vertraut.
2. Die Rathsherrn sprechen das Leben leicht ab
3. Ihr sollt mir nicht sengen ein Härlein vom Kleid,
4. Der rothe Hahn auf die Spitze gesteckt,
5. Die Herren sie sprechen zum Manne mit Flehn, | 6. Den Todesstab da entreist er gleich, Den Herren damit giebt Backenstreich, Er ruft: »Was gießet ihr schuldlos Blut? Wie wollet ihr löschen die höllische Glut?
7. Das Kindlein vom Stahle die Funken gern zieht,
8. Jezt spricht er: »Willkommen du feuriger Gast,
9. Ich sage dir Feuer bey Gottes Kraft,
10. Ich sag dir Feuer, behalt dein Flamm, |
11. Da flog der rothe Hahn hinweg, Da nahm der Wind den andern Weg, Das Feuer sank in sich zusamm, Der Wundermann ging fort durch die Flamm. |