Die beiden Bonzen

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Melodie -
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Gottlieb Konrad Pfeffel

Zween Mönche von des Indus Strand
Hausirten einst nach alter Sitte,
Mit Stab und Ranzen durch das Land,
Und sahen eine Bauerhütte,
In deren grünbezäunten Hof
Ein wichtiges paar Enten soff.

2. Sie nahten sich mit ernstem Schritte
Und stürzten blaß zur Erde hin.
Was soll's mit diesen Komplimenten,
Ihr Herren? Rief die Meierin.
Ach! gutes Weib, in diesen Enten
Wohnt unsrer Väter irrer Geist.
Ach! warum können wir's nicht wehren,
Daß bald ein Kannibal sie speißt!

3. So heulten sie mit bittern Zähren;
Der Bäurin ward's im Busen warm:
Ich wollte sie euch gern verehren;
Doch, liebe Herren, ich bin arm,
Und muß, aus Mangel, eh'ster Tagen
Sie nach der Stadt zu Markte tragen.

4. Nun ging der Jammer erst recht an.
Die Bonzen schrieen Mord und Zeter!
Barbarin! gieb uns unsre Väter!
Was haben sie dir Leids gethan?
Gieb, gieb, gieb uns die Enten, unsre Väter
Die Wittwe bebt! Mit bangem Stöhnen
Schenkt sie die Enten ihren Söhnen;
Die tragen sie vergnügt nach Haus,
Und frassen sie zum Abendschmaus.

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