Ach was sind wir ohne Jesum?
Dürftig, jämmerlich und arm.
Ach was sind wir? Voller Elend.
Ach Herr Jesu, dich erbarm!
Laß dich unsre Not bewegen,
Die wir dir vor Augen legen.
2. Wir sind nichts ohn dich,
Herr Jesu, hier ist lauter Finsternis;
Dazu quälet uns gar heftig
Der vergifte Schlangenbiß.
Dieses Gift steigt zu dem Herzen
Und verursacht stete Schmerzen.
3. Ach ohn dich, getreuer Jesu,
Schreckt der Teufel und die Höll;
Die Verdammnis macht mich zittern,
Da ich steh auf dieser Stell;
Mein Gewissen ist erwachet,
Und der Abgrund flammt und krachet.
4. Ohne dich, herliebster Jesu,
Kommt man nicht durch diese Welt,
Sie hat fast auf allen Wegen
Unsern Füßen Netz gestellt,
Sie kann trotzen, sie kann heucheln
Und hält uns mit ihrem Schmeicheln.
5. Ach wie kraftlos, Herzens-Jesu,
Richten sich die Kranken auf!
Unsre Kraft ist lauter Ohnmacht
In dem müden Lebenslauf;
Denn man sieht uns, da wir wallen,
Öfters straucheln, öfters fallen.
| 6. Darum stärk uns, liebster Jesu,
Sei in Finsternis das Licht,
Öffne unsre Herzensaugen,
Zeig dein freundlich Angesicht,
Strahl, o Sonn, mit Lebensblicken,
So wird sich das Herz erquicken.
7. Tritt den Satan, starker Jesu,
Unter unsern schwachen Fuß.
Komm zu deiner Braut gegangen,
Biet ihr deinen Friedensgruß,
Daß sie Himmelsfreud verspüre
Und kein Leid sie mehr berühre.
8. Faß uns an, o süßer Jesu,
Führ uns durch die Pilgerstraß,
Daß wir auf den rechten Wegen
Gehen fort ohn Unterlaß,
Laß uns meiden alle Stricke
Und nicht wieder sehn zurücke.
9. Laß den Geist der Kraft, Herr Jesu,
Geben unserm Geiste Kraft,
Daß wir brünstig dir nachwandeln
Nach der Liebe Eigenschaft.
Ach Herr, mach uns selber tüchtig,
So ist unser Leben richtig.
10. Dann wird Lob und Dank, Herr Jesu,
Schallen aus der Herzens Grund,
Dann wird alles jubilieren
Und dir singen Herz und Mund,
Dann wird auf der ganzen Erden
Jesus hoch gelobet werden.
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