Ich will dich lieben, meine Stärke |
Johann Scheffler, 1657; englischer Text
Ich will dich lieben, meine Stärke, Ich will dich lieben, meine Zier, Ich will dich lieben mit dem Werke Und immerwährender Begier; Ich will dich lieben, schönstes Licht, Bis mir (der Tod) das Herze bricht. 2. Ich will dich lieben, o mein Leben, Als meinen allerbesten Freund; Ich will dich lieben und erheben, Solange mich dein Glanz bescheint; Ich will dich lieben, Gotteslamm, Als meinen (lieben) Bräutigam. 3. Ach das ich dich so spät erkennet, du hoch gelebte Schönheit du, und dich nicht eher mein genennet, du höchstes Gut und wahre Ruh! Es ist mir leid, ich bin betrübt, das ich so spät geliebt. 4. Ich lief verirrt und war verblendet, ich suchte dich und fand dich nicht; ich hatte mich vor dir gewendet und liebte das geschaffne Licht. Nun aber ist's durch dich geschehn, daß ich dich hab ersehn. 5. Ich danke dir, du wahre Sonne, Daß mir dein Glanz hat Licht gebracht; Ich danke dir, du Himmelswonne, Daß du mich froh und frei gemacht; Ich danke dir, du güldner Mund, Daß du mich (ewig) machst gesund. 6. Erhalte mich auf deinen Stegen Und laß mich nicht mehr irregehn; Laß meinen Fuß auf deinen Wegen Nicht straucheln oder stille stehn; Erleucht mir Leib und Seele ganz, Du starker (schöner) Himmelsglanz. 7. Gib meinen Augen süße Tränen, Gib meinen Herzen keusche Brunst. Laß meine Seele sich gewöhnen, Zu üben in der Liebeskunst. Laß meinen Sinn, Geist und Verstand Stets sein zu dir, (o Gott,) gewandt. 8. Ich will dich lieben, meine Krone, Ich will dich lieben, meinen Gott; Ich will dich lieben ohne Lohne, Auch in der allergrößten Not. Ich will dich lieben, schönstes Licht, Bis mir (der Tod) das Herze bricht. |