Schmücke dich, o liebe Seele |
Johann Franck, 1649; englischer Text
Schmücke dich, o liebe Seele, Laß die dunkle Sündenhöhle, Komm ans helle Licht gegangen, Fange herrlich an zu prangen! Denn der Herr, voll Heil und Gnaden, Will dich jetzt zu Gaste laden; Der den Himmel kann verwalten, Will jetzt Herberg' in dir halten.
2. Eile, wie Verlobte pflegen,
3. Zwar in Kaufung teurer Waren
4. Ach, wie hungert mein Gemüte, | 5. Beides Lachen und auch Zittern Läßet sich in mir jetzt wittern; Das Geheimnis dieser Speise Und die unerforschte Weise Machet, daß ich früh vermerke, Herr, die Größe deiner Werke. Ist auch wohl ein Mensch zu finden, Der dein' Allmacht sollt' ergründen?
6. Nein, Vernunft, die muß hier weichen,
7. Jesu, meines Lebens Sonne,
8. Herr, es hat dein treues Lieben |
9. Jesu, wahres Brot des Lebens, Hilf, daß ich doch nicht vergebens Oder mir vielleicht zum Schaden Sei zu deinem Tisch geladen! Laß mich durch dies Seelenessen Deine Liebe recht ermessen, Daß ich auch, wie jetzt auf Erden, Mög' dein Gast im Himmel werden! |